Sarajevo (Bosnien und Herzegowina)


Sarajevo, Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, eine große Überraschung unserer Reise. Nach dem Aufenthalt in Kroatien ging es weiter nach Bosnien. Anders als Kroatien sind hier die Spuren des Krieges noch gut zu erkennen. Nach dem Grenzübergang, der problemlos ging, sieht man direkt verlassene Häuser mit deutlichen Kampfspuren. Teilweise gibt es komplett verlassene Dörfer, die nun dem Schicksal überlassen und Stück für Stück von der Natur zurückerobert werden.

Erst kurz vor Sarajevo gibt es ein kurzes Stück (mautpflichtige) Autobahn. Vorher fährt man über eine teils abenteuerliche Straße und muss viel Geduld mitbringen.

Im Vorfeld haben wir keinen City Camping finden können, so dass wir uns eine Wohnung über Booking.com buchten. Für 45 € bekommt man hier noch zwei Nächte im Apartment in direkter Citylage. Leider stellte sich der gebuchte Parkplatz als Garage dar, die wir aufgrund unserer Fahrzeughöhe nicht nutzen konnten. Da die Gastlichkeit aber sehr hoch ist durften wir die Einfahrt zuparken. Trotz anfänglicher bedenken, fanden wir den Stellplatz auf der Straße sicher.

Kurz eingerichtet, ging es auch schon in die Stadt. Nur 5 Minuten von der Wohnung begann die Altstadt. Neben einem Markt gibt es viele Moscheen, Kirchen und eine kleine Fußgängerzone, die zur Zeit erneuert wird. Zum Abendessen gab es lecker Falaffel in einem etwas moderneren Imbiss.
Am Zweiten Tag versuchten wir mal was neues, eine Freetour, eine kostenlose Stadtführung auf Trinkgeldbasis. Der Einheimische Tourguide Enes war wirklich super und erklärte authentisch seine Stadt. Sowohl Bauwerke, Religion, Geschichte und Krieg aus auch privaten Erlebnissen machten die Tour wirklich klasse.

Nach der Tour ging es noch mit der Seilbahn hoch auf den Berg Trebevic, von hier hat man einen schönen Blick auf die Stadt und die Reste der Bobbahn der Olympischen Winterspiele 1984. Zurück, auf dem Weg zur Wohnung, landeten wir noch in der Brauerei. Was für ein Gebäude!

Am Abend gingen wir noch Enes Tipp nach und aßen, seiner Aussage nach, die besten Cevapcici der Stadt und tranken zum Abschluss noch einen Bosnischen Kaffee.

Sarajevo ist eine tolle Stadt. Man fühlt sich sicher, das liegt vermutlich auch daran, dass die Einwohner sehr tolerant sind. Es leben viele Religionen friedlich nebeneinander.
Der Tourismus ist noch nicht so präsent, sicherlich liegt dies auch an der schlechten Verkehrsanbindung. Die Stadt ist auch sehr günstig zu erleben, so kann man bereits für 4 Euro gut frühstücken und auch beim Abendessen haben wir zu zweit nicht mehr als 22 Euro bezahlt. Spannend ist übrigens auch, dass man in Mark bezahlt. Nach dem Krieg sind viele nach Deutschland geflüchtet und sendeten Geld in die Heimat. Mit Wechsel auf Euro blieb in Bosnien die Konvertible Mark.

Die Ursprünglichkeit, ihre Geschichte und das kulturelle Zusammenleben hat die Stadt für uns unvergesslich gemacht!


Stellplatz:
Apartment Kaya
Kecina 19, 71000 Sarajevo

Freetour:
www.bhspirit.com

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